Naumburger Tageblatt: Auf der Suche nach Verstärkung

Naumburg – Am Tisch des Konferenzraumes der Schönburger Firma City-Schutz saßen gestern drei zufriedene Menschen: Maurice Flemmig, Martin Geppert und Stefan Scholz. Denn mit dem Naumburger Maurice Flemmig, der kürzlich vom Unternehmen seinen Arbeitsvertrag als Sicherungsposten im Gleisbau erhalten hatte, konnte Personalleiter Geppert den mittlerweile 1000. City-Schutz-Mitarbeiter begrüßen. Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weißenfels, verwies darauf, dass seine Behörde seit Januar 2017 insgesamt 120 Arbeitssuchenden im Unternehmen City-Schutz einen festen Job hatte vermitteln können.

Dennoch wurde in der Runde deutlich: Das inzwischen bundesweit agierende Schönburger Sicherheitsunternehmen ist ebenso wie viele andere mittelständische Firmen auf Suche nach weiteren Mitarbeitern und Fachkräfte. So kann City-Schutz, das entsprechenden Tariflohn zahlt, derzeit nach Aussage von Geppert am Stammsitz Schönburg allein im Bereich Bau und Betreuung von Sicherheitstechnik 30 Stellen nicht besetzen. „Wir suchen beispielsweise Anlagenmechaniker und Betriebstechniker“, so der Personalleiter. Gleiches gelte für die Sparte Sicherungsleistungen für die Bahn. „Wir haben mehr Angebote von der Deutschen Bahn zur Baustellensicherung als wir personell besetzen können. Wir würden sofort einstellen.“

Auch Stefan Scholz kennt dieses Problem. So gibt es im Burgenlandkreis in der Logistik-Branche dreimal so viele Arbeitsangebote wie Interessenten. Im Bereich Gesundheit und Pflege sind es in der Region doppelt so viele freie Stellen wie Bewerber.

„Große Sorgen bereitet uns das klassische Handwerk. In der Sparte Sanitär, Heizung und Klima, aber auch bei Fleischern und Bäckern sind kaum noch Lehrlinge zu finden“, weiß der Agenturchef. „Das Interesse der Jugendlichen für traditionelle Berufe geht gegen null.“ Mit bis 30 Prozent in einigen Branchen weist die Saale-Unstrut-Elster-Region zudem eine hohe Quote an Ausbildungsabbrechern auf. Im kommenden Jahr, so hebt Scholz hervor, soll deshalb eine gemeinsame unabhängige Anlaufstelle für Azubis und Ausbildungsbetriebe geschaffen werden, um Konflikte im Vorfeld ausräumen zu können.

Außerdem sieht der Vorsitzende die Agentur weiter als Partner der Unternehmen, wenn es um das Thema Fachkräfte geht. Immerhin gibt es in der Region 1530 freie Stellen, die der Agentur gemeldet wurden, denen derzeit 1800 Arbeitslose gegenüberstehen. Viele von ihnen allerdings weisen nicht die entsprechende Qualifikation auf, haben keinen Führerschein oder kein Auto, können mit öffentlichen Verkehrsmitteln die angebotenen Arbeitsplätze nicht erreichen.

„Hier geben wir Hilfe, so durch Bildungsgutscheine, Zuschüsse zur Fahrerlaubnis oder sechsmonatigem Leasing eines Autos“, nennt Scholz Beispiele. Außerdem ist die Agentur an der Ausarbeitung des Nahverkehrsplanes beteiligt, der ab dem Jahr 2020 im Burgenlandkreis gelten soll. „Hier muss es darum gehen: Nicht nur Schulen, auch Gewerbegebiete sind zwecks Erreichbarkeit einzubeziehen.“

Dass es dennoch nicht leicht sein wird, freie Stellen zu besetzen, machte Scholz nochmals am Beispiel City-Schutz deutlich: Um die dortigen, eingangs erwähnten 120 Stellen besetzen zu können, hatten Agentur und Jobcenter insgesamt 2978 Arbeitslose kontaktiert.

Quelle: https://www.mz-web.de/burgenlandkreis/wirtschaft-auf-der-suche-nach-verstaerkung-30690988

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