Naumburger Tageblatt: Naumburger Kirschfest – Mehr Sicherheit auf Wiese

NaumburgDas Hussitenlager in gewohnter Form trotz des neuen Straßenbahngleises am Wenzelsring und drei neue Bilder im Festumzug, ein Neuling unter den 15 Zelten auf der Vogelwiese und nach fünf Jahren wieder Stimmung mit den „Oecher Penn“ – das Naumburger Hussiten-Kirschfest 2018 verbindet das traditionelle Programm mit etlichen Neuheiten. Kirschfestverein und Stadtverwaltung stellten es am gestrigen Dienstag vor.

Morgen nochmals Treffen

Überarbeitet wurde nach Aussage des stellvertretenden Oberbürgermeisters Armin Müller (CDU) auch das Sicherheitskonzept, werden doch von Donnerstag, 21. bis Montag, 25. Juni, wieder Tausende Besucher in der Stadt und vor allem auf der Festwiese erwartet. „Wir werden uns mit Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk sowie Rettungskräften nochmals am Donnerstag abstimmen“, kündigte Müller an. „Für jedes Zelt sind je zwei Sicherheitsverantwortliche benannt, um schnell reagieren zu können“, so Müller weiter. Wie Ordnungsamtsleiter Andreas Rüb sagte, könne außerdem eine neue Lautsprecheranlage zum Einsatz kommen, die auf der gesamten Wiese zu hören sei. „Außerdem werden wir wieder am Eingangsbereich zum Jakobsring Schutzbarrieren aufstellen“, hob Rüb hervor. Zusätzlich zur mobilen Einsatzstelle der Polizei auf der Festwiese werde es nun in der benachbarten Humboldtschule einen Sicherheits-Anlaufpunkt geben. Außerdem sollen rund 100 ehrenamtliche Helfer, so vom Deutschen Roten Kreuz, gemeinsam mit der Firma City-Schutz für die Sicherheit und Betreuung der Besucher sorgen.

Hintergrund sind die Ereignisse um die Evakuierung der Festwiese im vergangenen Jahr. Damals hatte eine telefonische anonyme Bombendrohung dafür gesorgt, dass am Freitagabend über 10 000 Besucher die Vogelwiese innerhalb von 25 Minuten hatten verlassen müssen.

Lager bleibt trotz neuem Gleis

Ungetrübte Freude, Frohsinn und Begegnungen dagegen sollen in diesem Jahr das Fest prägen, waren sich die Organisatoren einig. Beitragen dazu wird sicherlich der Besuch der „Oecher Penn“. Die Aachener Karnevalsgesellschaft lässt es sich nicht nehmen, im 30. Jahr der Städtepartnerschaft zwischen Naumburg und Aachen im Festumzug mitzuwirken sowie am Sonnabend und Sonntag jeweils auf dem Markt die Vormittagskonzerte zu gestalten. „Zusammen mit dem Partnerschaftskomitee sowie Bürgermeisterin Hilde Scheidt können wir damit über 200 Gäste aus Aachen begrüßen“, blickte Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) freudig voraus.

Keine Probleme hat den Organisatoren das neue Straßenbahngleis am Wenzelsring bereitet. „Die Straßenbahn wird auf diesem Teil ihren Betrieb einstellen, der Strom der Oberleitung abgeschaltet“, so Müller. Die Mitwirkenden des Hussitenlagers sind angewiesen, Vorkehrungen zu treffen, um den neu angelegten Rasen nicht zu beschädigen. So dürfen die Hütten dort nicht mehr im Boden verankert, sondern müssen mit Gewichten fixiert werden. Ansonsten wird das Lager wieder wie zu hussitischen Zeiten mit Handwerkern, Gauklern und Kriegern zum Besuch einladen. Bernd Eccarius, Chef der Bernauer Briganten, kann dabei auf ein Jubiläum verweisen. Bereits im 20. Jahr kommt er mit seiner Truppe aus der hussitischen Stadt Bernau (Brandenburg) nach Naumburg, um das Kirschfest zu bereichern.

Neue Bilder und neues Zelt

Im Festzug am Sonnabend werden drei neue Bilder zu sehen sein, kündigt Yvonne Roth an. „Die Gruppe Tränkner-Wahlbuhl wird das musikalische Leben in Naumburg darstellen“, so die Mitarbeiterin des Sachgebietes Kultur der Stadtverwaltung weiter. Zwar nicht ganz neu, aber wieder dabei sind die Bilder „Jan Hus“ – nun von Schülern der Freien Schule im Burgenland „Jan Hus“ gestaltet – sowie „Naumburger Notgeld“ in der Darstellung durch die Tanzgruppe von Beatrix Fichtner.

Über ein neues Zelt auf der „Wiese“ informierte Kirschfestvereins-Vorsitzender Jörg Wiedemann. Denn aufgrund des Zusammenschlusses der beiden Naumburger Fußballvereine, die sich nun als SC Naumburg im Zelt 1 präsentieren, ist einer der 15 Stellplätze freigeworden. Ihn erhielt der Verein „Fresh and Fruity“, der karibisches Flair auf die Vogelwiese zaubern will.